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Ephedrin

Substanz

Ephedrin ist das Kraut der Ephedrapflanze, auch bekannt als „Mormonentee“, „Meerträubel“, „Meerträubchen“ oder „Herbal Ecstasy“. Als stimulierende Wirkstoffe enthalten alle Ephedraarten unterschiedliche und schwankende Mengen (von ca. 0,2 bis zu 3,3%) an natürlichen Amphetaminen, die so genannten Ephedra-Alkaloide. Ephedra-Alkaloide können als Ausgangssubstanzen für die Synthese der chemisch und pharmakologisch nahe verwandten Amphetamine dienen. Das synthetische Produkt, welches in Form von einem Salz vermarktet wird, ist Ephedrinsulfat. Es ist ein weißer kristalliner Puder mit einem bitteren Geschmack, löslich in Wasser und in Spiritus. Ephedra wird als Tee zubereitet und getrunken. Ansonsten ist es üblich, die Kapseln oder Tabletten zu schlucken. Ephedrin kann aber auch durch Asthma-Inhalatoren inhaliert werden.

 

Wirkung

Wirkungseintritt innerhalb von 15 bis 60 Minuten; Wirkdauer etwa vier bis acht Stunden

  • Wachheit
  • Klärung der Gedanken
  • eine Art von Aufgeregtheit und erhöhtem Bewegungsdrang
  • Appetithemmung
  • Antriebs- und Leistungssteigerung
  • in einigen Fällen auch sexuell stimulierend
  • entspannend


Nebenwirkungen

  • Verstärkungen von innerer Unruhe und Angst
  • Aggressionen und Gereiztheit
  • Schlaflosigkeit
  • Tremor (Zittern)
  • Pulsrasen
  • Schwitzen
  • Atemschwierigkeiten
  • Verwirrtheit
  • Halluzinationen
  • Delirium
  • (sehr selten) Krämpfe

Koffein verstärkt die Nebenwirkungen von Ephedrin, ebenso Alkohol und Nikotin.

 

Langzeitfolgen

  • Mattheit
  • eventuell Gefühle von Niedergeschlagenheit
  • Schlafstörungen (Einschlafschwierigkeiten; unruhiger, schwitziger Schlaf) – ein so genannter Aufputschmittel-Hangover
  • Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit sinken
  • aggressives Verhalten
  • Nervosität und Gereiztheit
  • Herzrhythmusstörungen
  • chronischer Bluthochdruck
  • Leber- und Nierenschäden
  • psychische Störungen (Psychosen, paranoide Wahnvorstellungen)

Bei Langzeitkonsum kann es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen mit einhergehender Toleranzentwicklung (d.h. es wird eine höhere Dosis für die gleiche Wirkung benötigt).

 

Safer Use

Um das entstehende Risiko durch die Einnahme von Ephedrin zu reduzieren, solltest du unbedingt einige Hinweise beachten:

Schütze dich vor Überdosierungen! Da vor allem beim Kraut der Wirkstoffgehalt stark variieren kann, solltest du immer nur eine kleine Menge einnehmen.

Personen mit folgenden körperlichen Beschwerden sollten auf keinen Fall Ephedrin  konsumieren: Kreislaufprobleme und -erkrankungen (z.B. hoher Blutdruck, Durchblutungsstörungen, Herzerkrankungen), Schilddrüsenstörungen, Leber- oder Nierenschädigungen, Grüner Star (Engwinkelglaukom).

Vermeide den Mischkonsum mit anderen legalen und illegalen Substanzen! Es kann zu unvorhersehbaren, gesundheitsschädigenden Wechselwirkungen kommen.

 

Rechtslage

In Deutschland werden Ephedra-haltige Produkte als rezeptpflichtige Arzneimittel eingestuft. Da Ephedra und Ephedrin als Grundstoffe zur Synthese von Methamphetamin dienen können, wird die Abgabe in Deutschland durch das Grundstoffüberwachungsgesetz eingeschränkt, d.h. jeder Umgang mit Ephedra oder Ephedrin ist erlaubnis- bzw. meldepflichtig. Ephedrin steht auf der Dopingliste.

 

Nachweisbarkeit

Je nach Häufigkeit und Intensität des Konsums kann Ephedrin bis zu 24 Stunden im Blut und etwa zwei bis vier Tage im Urin nachgewiesen werden. In den Haaren ist die Substanz theoretisch unbegrenzt nachweisbar.

 

Schwangerschaft

Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten ephedrinhaltige Produkte, wenn möglich, nicht eingenommen werden und daher nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzens/ Patientenrisikos verordnet werden. Wir empfehlen den Konsum während dieser Zeit zu unterlassen.