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Psilos - Magic Mushrooms

Psilocybin- und psilocinhaltige Pilze sind weltweit verbreitet. Ein Großteil der Pilze gehört dabei zur Gattung der Kahlköpfe. Der bekannteste Vertreter ist im mitteleuropäischen Raum der spitzkeglige Kahlkopf, welcher vor allem in Dungnähe auf Weiden aufzufinden ist. Diesen Pilzen ist allen gemein, dass sie die alkaloiden Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin enthalten, die einen stark halluzinogenen und psychoaktiven Charakter haben. Der Wirkstoffgehalt kann starken Schwankungen unterliegen. Die Geschichte psilocybinhaltiger Pilze (und anderer psychoaktiver Pilze) geht weit zurück und ist in vielen Kulturen tief verwurzelt. Archäologische Funde lassen darauf schließen, dass frühe Hochkulturen der Menschheitsgeschichte halluzinogene Pilze zu spirituellen Zwecken und schamanischen Riten gebraucht haben.

 

Wirkung

Die Wirkung ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie der Dosis, der Konsumform, dem Wirkstoffgehalt, der Konsumhäufigkeit, eventuell enthaltenen Streckstoffen sowie vom Set (psychische und körperliche Verfassung, Gewöhnungseffekte) und Setting (Umfeld) der konsumierenden Person. Psilocybin und Psilocin wirken aktivierend auf Serotonin-Rezeptoren im Zentralnervensystem, wobei teilweise Serotonintransmitter imitiert werden können (fungieren als Partialagonisten).

Je nach Pilzart, Wachstumsbedingungen (Standort, Wetter, Nährstoffzufuhr) und Alter der Pilze unterliegt der Wirkstoffgehalt starken Schwankungen  (auch innerhalb der gleichen Art). Somit sind keine genauen Rückschlüsse von Anteil an Psilocybin und Psilocin möglich.  Der Wirkungseintritt erfolgt nach etwa 30 Minuten bis einer Stunde (in vereinzelten Fällen auch erst nach 1,5 Stunden). Die Dauer kann zwischen 4 und 8 Stunden betragen.

Folgende Wirkungen sind zu erwarten:

  • körperliche Leichtigkeit und Energie
  • unkontrolliertes Gelächter
  • Freude
  • Euphorie
  • veränderte visuelle Wahrnehmung/ Halluzinationen
  • verändertes Raum-Zeit-Empfinden
  • veränderte Selbstwahrnehmung
  • erhöhtes Reizempfinden

 

Szenenamen und Formen von PSILOS

Die Pilze werden entweder roh oder getrocknet gegessen, aufgekocht (bis maximal 100°C) oder zerkleinert geraucht. Gelegentlich weicht man sie auch fünf bis sechs Tage in Wasser, Alkohol und in seltenen Fällen in Honig ein und trinkt bzw. verzehrt anschließend das Gemisch. Außerdem werden zerkleinerte und getrocknete Pilzbestandteile auch in Form von Schokolade angeboten. Azteken bezeichneten halluzinogene Pilze als „Fleisch der Götter“. Heutige Szenenamen sind „Magic Mushrooms“, „Psilos“ oder „Zauberpilze“.

 

Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen sind zu erwarten:

  • Atembeschwerden
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Herzrasen
  • Veränderung von Puls und Blutdruck
  • Erhöhung der Körpertemperatur (Schweißausbrüche)
  • Gleichgewichtsstörungen

 

Nach dem Abklingen kann es auch zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Verwirrtheit
  • Erschöpfung
  • kurzzeitige Sehstörungen

 

Es ist möglich, dass bei unerfahrenen und unvorbereiteten Usern panische Überreaktionen auftreten können, die mit Angst und Wahnvorstellungen einhergehen („Horrortrip“). Durch eine hohe Dosis oder Überdosierung besteht zudem die Gefahr, dass traumatische, unbewusste Erlebnisse getriggert werden und im Zustand des Rausches auf einen einstürzen. Nach so einem Erlebnis kann es schwer sein, wieder zurück in die Realität zu finden.


Langzeitfolgen

Durch einen dauerhaften Konsum können sich die Nebenwirkungen verstärken. Sollte mehrfach innerhalb weniger Tage konsumiert werden, findet eine Toleranzentwicklung statt, wodurch es sein kann, dass sich vorübergehend keine Wirkung mehr einstellen kann. Daher sind entsprechende Konsumpausen angebracht.

Vorsicht: Durch den Konsum von Psilos können latente (verborgene) Psychosen ausgelöst werden, wenn bestimmte Veranlagungen bereits vorhanden sind.

 

Safer Use

Personen mit folgenden körperlichen und seelischen Beschwerden sollten auf den Konsum von Psilos verzichten:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Krampfanfälle oder Epilepsie
  • Personen in psychiatrischer Behandlung bzw. in psychischen Belastungssituationen.


Um das entstehende Risiko beim Konsum von Psilos zu reduzieren, solltest du unbedingt einige Hinweise beachten:

  • Nimm nach dem Konsum nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teil!
  • Achte auf dein Set und Setting! Du solltest auf keinen Fall Psilos konsumieren, wenn du dich nicht wohl fühlst oder Angst hast.
  • Beim Gebrauch dieser Pilze sollte dir dein Umfeld (Setting) ein angenehmes Gefühl vermitteln. Ein positives Wohlbefinden (Set) und eine vertraute Person in deiner Nähe können helfen, schwierige Situationen zu vermeiden.
  • Vermeide den Mischkonsum mit anderen legalen und illegalen Substanzen, da die Wechselwirkungen unberechenbar sind!
  • Psilos solltest du nicht auf vollen Magen einnehmen, da sich dadurch die Wirkung verzögern kann.
  • Psilocybinhaltige Pilze sind potente Halluzinogene und eignen sich nicht als Partydrogen! Da deine Sinnesorgane auf einer Party regelrecht überflutet werden, können Panikattacken oder „Horrortrips“ die Folge sein.
  • Da Psilos aphrodisierend wirken können, ist die Lust auf Sexualität häufig stärker ausgeprägt.
  • Denk daran: Zum Safer Use gehört auch Safer Sex! Vorbereitung ist alles, deshalb Kondome, wasserlösliche Gleitcreme (fetthaltige Gleitcreme lässt Kondome undicht werden) etc. immer griffbereit haben!

  • Gönne dir und deinem Körper nach einem Trip die Möglichkeit, sich zu entspannen sowie ausreichend Schlaf.
  • Nach schlechten Erlebnissen solltest du versuchen, dich auf schöne Dinge einzulassen. Wenn du das Gefühl hast, die Situation allein nicht mehr kontrollieren zu können, dann wende dich an vertraute Personen oder hole dir professionelle Hilfe (z. B. bei uns oder einer Drogenberatungsstelle in deiner Nähe).
  • Der Konsum von Psilos sollte für dich eine Ausnahme sein, nimm dir genügend Zeit, um die Erlebnisse der psychedelischen Reise zu verarbeiten.
  • Lege möglichst lange Konsumpausen ein.


Rechtslage

Erwerb, Handel sowie der Anbau von Psilos sind laut BtMG verboten.

 

Nachweisbarkeit

Je nach Häufigkeit und Intensität des Konsums ist Psylocibin einige Stunden im Blut und 2 bis 4 Tage im Urin nachweisbar.

 

Schwangerschaft

Die Wirkung von Psilos kann durchaus aphrodisierend sein. Hierbei sollte unbedingt auf Safer Sex geachtet werden. Der Konsum von Psilos kann zu Erbrechen führen. Passiert das bis zu 4 Stunden nach Einnahme der Pille, gelangt unter Umständen zu wenig Wirkstoff der Pille in den Blutkreislauf. Es besteht das Risiko einer Frühgeburt. Trotz fehlender Literatur zu diesem Thema möchten wir an dieser Stelle unbedingt darauf hinweisen, dass Psilos in der Schwangerschaft in jedem Fall gefährlich sein können.

Wir geben zu bedenken, dass allein ein psychisches Ungleichgewicht der Schwangeren sich erheblich auf die psychische Verfassung des Kindes auswirken kann. Die Einnahme von Drogen während Schwangerschaft und Stillzeit sollte unbedingt unterlassen werden. Bei Unsicherheiten, ob die Substanz einfach so abgesetzt werden kann, ist es ratsam, einen Arzt bzw. eine Ärztin oder eine Suchtberatungsstelle zu konsultieren. Beide unterliegen der Schweigepflicht.