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Codein

Substanz

Codein (Methylmorphin/Methylmorphinether) kommt vom griechischen „Kodeia“, was Mohnkapsel bedeutet und ist eine im Opiumsaft natürlich vorkommende chemische Verbindung aus den Gruppen der Alkaloide und Opiate. Bis 1999 wurde Codein auch als Substitutionsmittel  bei Heroinabhängigen eingesetzt.

Es wird selten alleine, häufiger in Verbindung mit anderen Wirkstoffen (Koffein oder Paracetamol) in Form von Tabletten, Kapseln, Sirup, Brausetabletten,  Dragées, Bronchialpastillen oder Zäpfchen konsumiert.

 

Wirkung

Wirkungseintritt nach etwa 20 bis 60 Minuten - Dauer, abhängig von der Dosis, 40 bis 60 Minuten

  • leicht schmerzlindernd
  • hustenreizstillend
  • beruhigend
  • euphorisierend
  • aphrodisierend
  • in hohen Dosen schlaffördernd und betäubend
  • Selbstbewusstseinssteigerung möglich

     

Nebenwirkungen

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Sehstörungen
  • Blutdruckabfall
  • Atemdepression
  • Pupillenverengung
  • Juckreiz
  • Benommenheit

     

Langzeitfolgen

gestörter Endorphin-Haushalt (Endorphine sind körpereigene Morphine und wirken schmerzlindernd, beeinflussen die Gefühlswelt, Hunger und die Produktion von Sexualhormonen)

Bei Männern:

  • verminderte Libido
  • Unfruchtbarkeit

Bei Frauen:

  • unregelmäßige bzw. ausbleibende Menstruation

Entzugserscheinung bei Absetzen:

Endorphin-Unterversorgung mit Symptomen wie Krämpfen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Ruhelosigkeit, Zittern und Schwitzen

 

Safer Use

Um das entstehende Risiko durch den Konsum von Codein zu reduzieren, solltest du unbedingt einige Hinweise beachten:

Vermeide den Mischkonsum mit anderen legalen und illegalen Substanzen! Zentral dämpfende Arzneimittel wie Alkohol, Schlafmittel, Antidepressiva, Beruhigungsmittel und Neuroleptika verstärken unter Umständen unerwünschte Wirkungen. Insbesondere in der Verbindung mit Alkohol besteht die Gefahr von Überdosierungen und die atemdepressive Wirkung des Alkohols wird noch verstärkt. 

Codein darf nicht konsumiert werden, wenn eine Ateminsuffizienz oder ein akuter Asthmaanfall vorliegt. Mit besonderer Vorsicht darf es bei einer Abhängigkeit von Opioiden, Bewusstseinsstörungen, Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion sowie bei einem erhöhten Hirndruck verwendet werden.

Vermeide intravenöse oder nasale Aufnahme, da diese zu starken Nebenwirkungen führen können.

Keine Dosis über 400mg, da die Umwandlung zu Morphin zum Stillstand kommt und keine Wirkungssteigerung mehr möglich ist. Jedoch ist das Risiko einer Überdosis sehr hoch, wodurch Nebenwirkungen akut auftreten können.

Nimm nach Konsum nicht aktiv am Straßenverkehr teil! Deine Fahrtauglichkeit ist beeinträchtigt und es kann zu Selbst- und Fremdschädigung kommen.

 

Rechtslage

Codein ist nach Anlage 3 des BtMG als verkehrsfähiges und verschreibungspflichtiges Betäubungsmittel einzustufen. Besitz und Konsum ohne Verschreibung sind strafbar. 

 

Nachweisbarkeit

Je nach Häufigkeit und Intensität des Konsums ist Codein im Blut mehrere Stunden und im Urin bis zu 7 Tage nachweisbar.

 

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten darf Codein nur auf ausdrückliche Verordnung eingenommen werden, da ein Zusammenhang von Codein-Konsum und Auftreten von Missbildungen festgestellt wurde. Kurz vor der Geburt oder bei drohender Frühgeburt darf Codein auf keinen Fall eingenommen werden, da es die Plazentaschranke passiert und bei dem Neugeborenen zu Atemstörungen führen kann.

Auch in der Stillzeit darf Codein nur im Notfall, wenn durch den Arzt verordnet, eingenommen werden, da die Substanz in die Muttermilch übergeht. In diesem Fall sollte der Säugling in Bezug auf Zeichen einer Codein-Wirkung beobachtet werden.

Die Einnahme von Drogen während Schwangerschaft und Stillzeit sollte unbedingt unterlassen werden. Bei Unsicherheiten ob die Substanz einfach so abgesetzt werden kann, ist es ratsam den Arzt oder eine Suchtberatungsstelle zu konsultieren.