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Alkohol

Substanz

Ethanol ist eine klare, farblose Flüssigkeit, die umgangssprachlich als Alkohol bekannt ist. Alkohol entsteht durch die Gärung von zuckerreichem Getreide, Obst oder auch Kartoffeln u.Ä. mit Hilfe bestimmter Hefepilze.

Man findet Alkohol in den unterschiedlichsten Getränken mit jeweils unterschiedlichem Alkoholgehalt (z.B. Bier mit ca. 5 Vol.%, Wein und Sekt mit ca. 10 Vol.%, Whiskey mit etwa 50 Vol.%) oder als Zugabe in Speisen. Alkohol ist in zahlreichen Regionen der Welt legal verkäuflich und stellt eine der am häufigsten konsumierten Drogen dar. Trotz der Legalität wirkt Alkohol als Zellgift und kann bei exzessivem Missbrauch tödlich enden.

Wirkung

Der Wirkungseintritt ist abhängig vom Alkoholgehalt, dem Füllstand des Magens, der Dosis und Häufigkeit des Konsums.
Die Wirkung kann in Abhängigkeit der konsumierten Menge nach wenigen Minuten eintreten oder bei vollem Magen und/oder häufigem Konsum sich erst innerhalb einer Stunde bemerkbar machen.

  • Gefühl allgemeinen Wohlbefindens
  • Entspannung und Heiterkeit
  • Minderung von Ängsten
  • Verlust von Hemmungen
  • gesteigerte Kontaktfreudigkeit
  • gesteigertes Mitteilungsbedürfnis
  • Abnahme der (Selbst-)Kritikfähigkeit bei gleichzeitig gesteigertem Selbstwertgefühl
  • bei höheren Dosierungen zunehmend hemmend und betäubend

 

Nebenwirkungen

  • eingeschränkte Seh- und Hörleistung
  • verminderte Konzentrationsfähigkeit
  • abnehmende Bewegungskoordination
  • mit steigender Dosis verlängerte
  • Reaktionszeiten
  • Übelkeit
  • Erbrechen (Achtung! Es besteht Erstickungsgefahr)
  • Durchfall
  • Gedächtnisverlust (Blackout)
  • Bewusstlosigkeit
  • Atemlähmung
  • Gefahr einer Alkoholvergiftung
  • „Kater“ am Morgen danach (Zeichen von Flüssigkeits- und Mineralienmangel)


Langzeitfolgen

    • Schädigungen des ganzen Körpers
    • irreversible Schädigung der Nervenzellen
    • Schädigungen an Leber (Leberzirrhose, Fettleber), Nervensystem, Herz, Magen-Darm-Trakt, Bauchspeicheldrüse
    • Absinken geistiger und intellektueller Leistungsfähigkeit
    • Hautveränderungen
    • Risiko einer Krebserkrankung steigt vorzeitiges Altern
    • Depressionen und Angstzustände

     

    Es besteht die Gefahr einer schweren, sich langsam entwickelnden körperlichen und psychischen Abhängigkeit!

    Entzugserscheinungen, wie Krämpfe und Schweißausbrüche, optische und akustische
    Halluzinationen sowie Unruhe, Gereiztheit und Depressionen (bis hin zu Selbstmordgedanken) können auftreten. Ein Alkoholentzug sollte unbedingt unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

    Safer Use

    Um die entstehenden Risiken des Alkoholkonsums zu minimieren, solltest Du einige Hinweise beachten:

    Vermeide den Mischkonsum mit anderen legalen und illegalen Substanzen! Die Wirkung wird durch den Alkohol oftmals verstärkt oder verändert und es kann zu gefährlichen Nebenwirkungen kommen (besondere Vorsicht im Umgang mit GHB und Alkohol, diese Mischung kann äußerst lebensgefährlich werden).

    Trinke ausreichend Wasser oder Fruchtsäfte,  da Alkohol dem Körper viel Flüssigkeit entzieht.

    Trinke nicht auf leeren Magen, da der Alkohol sonst schneller und schädlicher auf die Organe wirkt.

    Nimm nach dem Alkoholkonsum nicht aktiv am Straßenverkehr teil. Fahren unter Alkoholeinfluss stellt durch veränderte Wahrnehmung, verlangsamte Reaktionszeit und Selbstüberschätzung  stets eine starke Selbst- und Fremdgefährdung dar. 

    Rechtslage

    In Deutschland werden die Herstellung und der Verkauf von Alkohol kontrolliert sowie eine Alkoholsteuer erhoben. Der Alkoholgehalt eines Getränkes muss angegeben sein. Jugendliche sollen durch das Jugendschutzgesetz vor Alkoholmissbrauch geschützt werden: Der Verkauf von jeglichen alkoholischen Getränken unter 16 Jahren ist verboten, bei hochprozentigem Alkohol ist der Verkauf erst ab 18 Jahren erlaubt.

    Alkohol im Straßenverkehr: Das Führen eines Kraftfahrzeugs unter Einfluss von Alkohol ist bis zu einem Alkoholanteil von 0,5 Promille straffrei. Wer unter Alkoholeinfluss in einen Unfall verwickelt ist, wird sehr schnell feststellen, dass seine Fahrt unter Umständen sehr teuer werden kann. Es muss mit Strafanzeige und einer Ordnungsstrafe gerechnet werden, da man berauscht immer eine Mitschuld trägt.  Wir weisen darauf hin, dass dies auch bei Werten unter 0,5 Promille gilt. Sollte Alkohol am Steuer nachgewiesen werden, kann dies zum Führerscheinentzug und einer anschließenden MPU (Medizinisch Psychologischen Untersuchung) führen, da man auch eine Verantwortung für andere Verkehrsteilnehmer trägt, wenn man aktiv am Straßenverkehr teilnimmt.

     

    Nachweisbarkeit

    Das Abbauprodukt von Alkohol, Ethylglucuronid, wird nach und nach über den Urin ausgeschieden und kann, abhängig von der aufgenommenen Alkoholmenge, im Urin 12 bis 48 Stunden nachgewiesen werden. Allgemein beträgt die Abbauzeit beim Menschen etwa 0,1 bis 0,2 Promille stündlich, d.h. auch am Morgen danach kann noch eine hohe Konzentration an Blutalkohol vorliegen. 

     

    Schwangerschaft

    Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache für Fehlbildungen von Kindern. Ein mäßiger Konsum kann schon ausreichend für eine Beeinträchtigung der Entwicklung (z.B. verminderte Intelligenz, körperliche Beeinträchtigungen oder soziale Reifungsstörungen) sein. Sowohl der Alkohol als auch dessen Abbauprodukte gelangen durch den Mutterkuchen zum Ungeborenen und schädigen die kindlichen Zellen. Da die Leber des Kindes noch nicht so effektiv arbeitet wie die eines Erwachsenen, kann der Alkohol im kindlichen Organismus gar nicht oder nur sehr langsam abgebaut werden.

    Sobald die Schwangerschaft bekannt ist, sollte auf den Konsum von Alkohol grundlegend verzichtet werden. Bei Schwierigkeiten des Absetzens von Alkohol empfehlen wir den Arzt zu kontaktieren. 

    Da Alkohol in die Muttermilch gelangt, sollte auch während der gesamten Stillzeit darauf verzichtet werden.

    Die Einnahme von Drogen während Schwangerschaft und Stillzeit sollte unbedingt unterlassen werden. Bei Unsicherheiten ob die Substanz einfach so abgesetzt werden kann, ist es ratsam den Arzt oder eine Suchtberatungsstelle zu konsultieren.